Süddeutsche Zeitung vom 25. 5. 2001, Landkreisteil (Ausgabe Nord) Kulturseite

Projekt am Gymnasium Kirchheim
Schüler zeigen Trickfilme bei "Kino Open Air"
Die Gruppe um Kunstlehrer Robert Grimbs hat mit den Werken schon verschiedene Preise gewonnen

Kirchheim - Sie gelten beim Insider-Publikum des "Kino Open Airs" in Kirchheim als künstlerische Highlights: Die Trickfilme der Film-Gruppe des Kirchheimer Gymnasiums. Zwölf bis 15 Filme wird Projektleiter Rober Grimbs vorführen.

Erfahrung mit Festivals hat der Gymnasiallehrer Robert Grimbs reichlich. Denn es ist nicht das erste Mal, dass er die Filme seiner Projektgruppe vorführt. Kein Wunder. Denn die liebevoll gestalteten Filme wurden schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

"Den Profis stellen"

Seit fünf Jahren leitet Kunstlehrer Robert Grimbs die Film-Gruppe am Gymnasium. Sein Hobby wurde zur Leidenschaft. "Ich habe alle Sachen, die wir hier in der Schule ausprobieren für mich selbst schon ausprobiert. Doch irgendwann gab es für mich nur noch eine Ebene. Man hätte sich als Erwachsener den Profis stellen, seine Filme zeigen können, die mit wenig Technik erstellt worden sind. Doch da hören sich dann die Möglichkeiten irgendwie auf", erklärt Robert Grimbs.

Er hat sich für eine andere Variante entschieden: Sein Wissen in den Schulalltag einzubringen. "Das macht auch viel mehr Spaß und ist interessanter, weil verschiedene Erfahrungen zusammen kommen." Wichtig ist Grimbs mit all seinen Projekten, die er an der Schule initiiert, dass sie Konsequenzen haben, "dass nicht irgendwelche Bilder einfach nur im Regal verschwinden."

In mühevoller Kleinarbeit fertigte die Gruppe im Laufe von fünf Jahren ganz unterschiedliche Filme an. Es entstanden zum Beispiel "Real-Trickfilme". Hier agieren reale Personen, die per Einzelbild aufgenommen werden. Zwischen den Bildern bewegen sich die Personen. "Da kann man viel manipulieren, die Personen zum Beispiel anmalen. Dann sieht es im Film so aus, als ob sich die Personen verfärben", erklärt Grimbs.

Der zweite Bereich den die Gruppe ausprobierte, ist der Puppen- beziehungsweise Knet-Trick. "Das war so aufwendig, dass wir daraus eine Art Schulprojekt gemacht haben", erklärt der Kunstlehrer.

Die Arbeit hat sich gelohnt. Die Filme waren bereits beim Open-Air in Augsburg und bei internationalen Festivals zu sehen. Auch heimsten sie Kurzfilm-Preise ein. Doch darum geht es Grimbs eigentlich nicht. "Das, was wir hier machen, zusammen auf die Beine stellen, das zählt. Aber es stimmt. Die Preise sind eine schöne Bestätigung." (Siehe auch Seite 6.)

Nicole Graner

Die Trickfilme sind am heutigen Freitag ab 18 Uhr beim vierten Kirchheimer "Kino Open Air" im Jugendzentrum an der Hauptstraße 35 zu sehen.